Wachstumsmarkt AAL
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Marktstudie der Hochschule Fresenius
Nils Kramer, Simon Susenberger und Maurice Pöhlmann sind Studenten der Hochschule Fresenius im Studiengang Health Econimics. Für PureSec haben sie sich den Wachstumsmarkt von Smart-Home/AAL-Systemen untersucht und ein bemerkenswertes Potential für die Zukunft gefunden.
Ziel von AAL-Technologien ist die Erleichterung und Automation von Aufgaben im eigenem Heim für Personen mit geringeren kognitiven und motorischen Fähigkeiten. Abläufe und Bedienungsaufwand sollen vereinfacht werden, um ein altersgerechtes Wohnen durch Komfort- und Assistenzsysteme zu ermöglichen.
Die Digitalisierung im Alltag in Form von Tablets, Smart-Phones und Smart-Home-Systemen, wie Waschmaschinen, Backöfen, Türöffner etc., erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit.
Abbildung 1: Entwicklung der Altersstruktur in Deutschland; Statista 2016
2015 betrug der Gesamtumsatz aller AAL-Produkte in Deutschland lediglich 15,5 Millionen €. Bis zum Ende 2018 schätzt man, dass sich dieser auf 98,3 Millionen € erhöhen wird. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei der demographische Wandel in Deutschland (Abb. 1).
Abbildung 2: Marktwachstum zum Vorjahr, Statista 2016
Die Wachstumsraten für AAL-Systeme werden für die nächsten Jahre zwischen 80% in 2018 und 43% in 2021 geschätzt. Die prognostizierten Wachstumsraten lassen einen exponentiell wachsenden Markt erwarten mit einer Umsatzprognose von 365,4 Millionen Euro bis 2021 (Abb.2).
In der Zeit eines drohenden Pflegestaus bieten AAL-Produkte wie Notruftasten, Paniktransmitter oder Bewegungsmelder Möglichkeiten, Pflegekräfte zu entlasten und den Betroffenen mehr Sicherheit zu bieten. Ein weiteres Potential bietet das Telemonitoring für Ärzte, bei denen der Patient sein Umfeld nicht verlassen muss.
Die technischen Hilfsmittel werden durch mehrere Anbieter weltweit vertrieben und haben einen Umsatz in Millionenhöhe, z.B. ABB Group (Schweiz) mit 3,28 Mrd. USD in 2016 oder Getemed (Deutschland) 6,9 Mio Euro in 2015 durch Langzeit EKG Rekorder und Telemonitoring. Viele dieser Unternehmen sind auf Pflegeheime und häusliche Pflege spezialisiert und bieten diesen Einrichtungen auch Dienstleistungen und Beratung an.
Auch die Bauindustrie ist bereits in den Smart-Home-Markt eingestiegen. So wollen Bauunternehmer Smart-Home Systeme gleich in Neubauten, Seniorenheimen oder auch in möglichen Bestandswohnungen integrieren. Studien zeigen, dass fast 40 Prozent diese Technologie in ihren Liegenschaften einsetzen wollen. Sie können als Instrument der Mieter- und Kundenbindung dienen. Gut 75 Prozent der Befragten waren bereit, bis zu 20 Euro pro Quadratmeter zu investieren. Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) vergibt Zuschüsse für den altersgerechten Umbau im Eigenheim. Dies umfasst auch Altersgerechte Assistenzsysteme (Ambient Assisted Living – „AAL“ und intelligente Gebäudesystemtechnik ohne Endgeräte und Unterhaltungstechnik).