Demenz 2.0

Weltweit leiden ca. 50 Mio. Menschen an Demenz. Im Jahr 2030 wird angenommen, dass die Zahl bis zu 75 Mio. und in 2050 bis zu 132 Mio. Fällen anwächst. Die Kosten für die Behandlung und Betreuung von Erkrankten werden die Gesundheitssysteme vor große Herausforderungen stellen. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung sind daher sehr wichtig, um die Krankheit effektiv behandeln zu können.

Die Krankheit Demenz wurde in den letzten Jahrzehnten sehr stiefmütterlich von der Forschung behandelt. Erst in den letzten Jahren, mit der immer älter werdenden Bevölkerung, stieg die Zahl der Erkrankten rasant an und damit auch das Interesse an der Erkrankung und deren Erforschung.

Die Behandlung von Demenz ist sehr individuell und hängt vom Verlauf und der Ausprägung ab. Es gibt unterschiedliche Ansätze. Im internationalen Journal Medicin wurde in 2018 eine Metaanalyse zum Thema der unterschiedlichen Behandlungsansätze veröffentlicht. Vier Behandlungsarten von Patienten mit Alzheimer oder Patienten mit milder bis mittlerer Einschränkung kognitiver Funktionen wurden miteinander verglichen, um deren Effektivität in der Behandlung zu untersuchen.

1. Was ist eine Metaanalyse?

  • Eine Metaanalyse ist ein statistisches Verfahren, um die Ergebnisse verschiedener Studien, welche dieselbe Fragestellung in einem wissenschaftlichen Forschungsgebiet verfolgen, quantitativ zusammenzufassen und zu bewerten.

2. Woraus besteht sie und was ist das Besondere daran?

  • Metaanalysen beruhen auf empirischen Untersuchungen, also auf Studien, in denen Daten erhoben werden. Diese Daten sind in der Regel bereits statistisch analysiert worden z.B. zur Feststellung der Signifikanz.
    Quelle: https://flexikon.doccheck.com/de/Metaanalyse

Untersucht wurden körperliche Betätigungen (Sport), Musiktherapie, computergestütztes kognitives Training und Ernährungsumstellung. Die Metaanalyse fast zusammen, dass körperliche Betätigung und ein computergestütztes kognitives Training am effektivsten sind bei der Erhaltung und Verbesserung von kognitiven und neuropsychiatrischen Symptomen.

Eine andere Metaanalyse vergleicht die Effektivität von Behandlungsoptionen von medikamentösen und psychologischen Behandlungen. Die verwendeten 235 Studien schlossen 44.854 Patienten mit unterschiedlichen Typen von Demenz ein und wurden zwischen 2000 und 2016 in MEDLINE/PubMed, Cochrane Library, SCOPUS, und der Airiti Library veröffentlicht. Dabei konnte gezeigt werden, dass die medikamentöse Behandlung von jungen Patienten mit Demenz am effektivsten ist, wo gegen eine antipsychotische Behandlung bei kognitiven Dysfunktionen weniger effektiv ist.

Weitere Studien zeigen, dass eine psychosoziale Therapie bisher die bessere Methode ist, um kognitive Einschränkungen zu verbessern oder deren Verschlechterung zu bremsen. Dies bedeutet nichts anderes, dass eine intensive Therapie und Betreuung nicht zu ersetzten sind. Technische Assistenzsysteme oder elektronische Hilfsmittel für eine kognitive Stimulation sind da sehr hilfreich sein, z.B. Senioren-Tablets, mit denen die Interaktion mit Angehörigen und Freunden sowie die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gefördert wird.

Unter der Marke PureLife entwickelt die Firma PureSec Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben im Alter. Scheuen Sie sich nicht nach unseren Produkten zu fragen. Wir helfen Ihnen ein passendes System für Sie zu erstellen. Kontaktieren Sie uns per E-Mail oder Telefon.

Ute Schmidt

PureLife – „das wahre Leben“

PureLife ist die AAL-Sparte der PureSec GmbH und steht für ein selbstbestimmtes Leben für Menschen mit Einschränkungen.

Trotz Behinderung oder anfänglicher Demenz möchten viele Menschen so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Manchmal sind es aber nur kleine Dinge, die diesen Wunsch erschweren oder gar unmöglich machen. Es ist nicht nur die Badewanne, die in eine begehbare Dusche umgebaut werden muss oder eine Treppe erhält einen Lift, sondern es können auch Probleme in der Kommunikation oder Handlungen sein, die ein Leben im eigenen Zuhause nicht mehr möglich machen.

PureLife hilft diese Lücken zu schließen

Mit Hilfe des Sorglos-Pakets werden Netzwerke und Kommunikationswege aufgebaut, die den Nutzer mit seinem Umfeld verbindet, dass ihm im Notfall unterstützen kann.

Das Sorglos-Paket von PureLife besteht aus mehreren Sensoren, die unauffällig in der Wohnung angebracht werden und über eine Basisstation programmiert werden. Diese senden Informationen über eine geschützte Verbindung zu einer oder mehreren Vertrauenspersonen, wenn Hilfe benötigt wird. Diese können der Nachbar, die Kinder oder das Pflegepersonal sein.

Per App auf dem Smartphone erfahren sie, ob eine ungewöhnliche Situation besteht. Ist Wasser übergelaufen oder jemand gestürzt? Warum ist noch niemand aufgestanden?

Mit einem Rückruf kann die Situation oft schnell geklärt werden

Eine weitere Funktion ist die Überwachung der Wohnung bei Abwesenheit. Verlässt der Bewohner die Wohnung, so können die Sensoren ein unberechtigtes Betreten der Wohnung registrieren und an die App weitermelden. Man muss keine Angst mehr haben, dass ein Unbekannter in der Wohnung ist, wenn man nach Hause kommt.

Das Tablet aus dem Sorglos-Paket dient nicht nur der Videotelefonie, sondern übernimmt auch die Erinnerung an Medikamente und Termine. Wissenschaftlich als wertvoll eingestufte Programme auf dem Tablet können begleitend in der Therapie bei Demenz eingesetzt werden. Dies beinhaltet Konzentrationsübungen, Lieder singen oder Rätsel raten, um die kognitiven Fähigkeiten zu stärken. Eine individuelle Anpassung ist jederzeit möglich.

Ergänzt wird PureLife durch den Kommunikationsroboter Pepper. Pepper steht als Bindeglied zwischen Menschen und Maschine und dient nicht nur der allgemeinen Unterhaltung, sondern er kann noch mehr – Nachrichten vorlesen oder sich an seinen Gesprächspartner erinnern.

Für den privaten Gebrauch ist er im Moment noch nicht im Einsatz, da er für private Haushalte nicht zugelassen ist. Doch viele Menschen freuen sich ihm im Eingangsbereich von Geschäften oder Einrichtungen begrüßen zu können. Dort kann er Informationen über Wege und Standorte mitteilen. Einsatzmöglichkeiten gibt es für Pepper besonders in Pflegeheimen oder klinischen Einrichtungen. Sein kindliches Äußere hilft Zurückhaltungen gegenüber der Robotertechnik zu überwinden.

Ute Schmidt

Demenz 1.0

Mal ein Zettel verlegt oder einen Termin vergessen, dass kann jedem passieren. Wie sieht es aber aus, wenn es öfter vorkommt und sich noch andere Beeinträchtigungen einstellen?
Auf die Diagnose Demenz reagieren die Betroffenen sehr unterschiedlich. Manche verleugnen oder ignorieren die Krankheit und schieben dies auf äußere Umstände. Andere spüren die Veränderungen und reagieren mit Strategien, um besser zurecht zu kommen.

Demenzerkrankung ist mit der immer älter werdenden Bevölkerung ein Thema, was uns alle angeht. Sie ist eine langsam fortschreitende Erkrankung mit zunehmender geistiger Leistungseinschränkung und Verhaltensänderung in den letzten 6 Monaten. Besonders betroffen sind ältere Personen ab dem 65. Lebensjahr, mit exponentieller Zunahme bei Neuerkrankungen (Inzidenz).

Abschätzungen gehen von ca. 300.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland aus. Für 2012 wurde die altersspezifische Prävalenz für dementiell erkrankte Menschen mit 1,4 Mio. angenommen.

Das Statistische Bundesamt hat in 2015 die „Gesundheitsberichtserstattung des Bundes gemeinsam getragen von RKI und DESTATIS“ veröffentlicht. Dort wird festgehalten, dass 5,2% der Todesfälle bei Frauen auf Demenz- oder eine Alzheimererkrankung zurückzuführen ist. Bei Männern ist die Rate nur halb so groß und liegt bei 2,5%.

Demenz ist eine neuropsychologische Erkrankung mit unterschiedlichen Formen und Ausprägungen bei der es aus unterschiedlichen Gründen zum Abbau von Nervenzellen kommt. Die Gründe für diese Veränderungen sind noch nicht klar. Obwohl die Symptome im höheren Alter zum Tragen kommen, wird angenommen, dass die Erkrankung schon im mittleren Alter von ungefähr 40-65 Jahren beginnt. Dabei haben Forschungen neun Risikofaktoren für die Krankheit identifiziert. Man geht davon aus, dass durch die Vermeidung dieser Risiken ca. ein Drittel der Fälle vermieden werden könnten.

Die Risikofaktoren sind:

  • Geringer Bildungsstand in der Kindheit
  • Gehörverlust
  • Bluthochdruck
  • Übergewicht
  • Rauchen
  • Depression
  • Bewegungsarmut
  • Einsamkeit/soziale Isolation
  • Diabetes

Alle diese Faktoren können einen Einfluss auf die Entwicklung von Demenz haben. Aktive und interessierte Menschen erleiden diese Krankheit weniger.

Es gibt drei Hauptformen der dementiellen Erkrankung. Mit knapp 70% ist Alzheimer eine der häufigsten diagnostizierten Erkrankung bei Demenz gefolgt mit 15% vaskulärer Demenz und ca. 5% der Frontotemporalen Demenz (Lewy-Körperchen-Demenz). Körperliche Grunderkrankungen, Depressionen, Delir oder Vergiftungen sind unter anderem weitere Ursachen für kognitive Beeinträchtigungen und umfassen ca. 10% der Erkrankten.

Symptome sind Gedächtnis- und Orientierungsstörungen, Einschränkung des Gedächtnis- und Urteilsvermögens, Sprachstörungen und Persönlichkeitsveränderungen.

Das Fortschreiten der Krankheit führt auch zu Gegenreaktionen wie Angst, Wut oder Resignation begleitet durch Unsicherheit im Alltag. Betroffene fühlen sich oft missverstanden und ausgeschlossen bei Gesprächen, weil sie nicht mehr alles verstehen oder so reagieren können wie früher. Dabei kann sich ein Schamgefühl und Angst einstellen, bloßgestellt und als dumm dargestellt zu werden.

Wegweiser Demenz

Der „Wegweiser Demenz“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gibt hilfreiche Tipps für Angehörige und Betroffene, um mit der Diagnose Demenz besser umgehen zu können. So wird empfohlen, dass viele Dinge, die sich in den vielen vergangenen Jahren angesammelt haben und zur Unübersichtlichkeit im Alltag führen, einmal richtig ausgemistet werden sollten. Dabei können Stolperfallen wie Teppiche oder nicht notwendige Stehlampen mit langen Kabeln entfernt werden. Dies führt zu einem sicheren und barrierefreieren Umfeld. In diesem Zusammenhang kann das Lichtkonzept der Wohnung neu überdacht werden. Lampen mit Bewegungsmeldern, die eine Suche nach dem Einschaltknopf unnötig machen, leuchten automatisch den Weg aus.

Die Selbstständigkeit und Orientierung im eigenen Heim kann durch die Strukturierung des Alltags, das Aufschreiben von Terminen und das Einbinden von wiederkehrenden Tätigkeiten unterstützt werden. Wichtige Dinge erhalten einen festen Ort und werden schneller gefunden. Technische Assistenzsysteme sind da sehr hilfreich. Sie erinnern an Termine oder beim Verlassen der Wohnung an den mitzunehmenden Schlüssel. Solche Assistenzsysteme sind individuell an die häusliche Situation anzupassen und bedürfen am Anfang eine begleitende Einführung. Die Scheu vor den Systemen ist schnell verflogen und der Nutzen ist schnell erkennbar.

Unter der Marke PureLife entwickelt die Firma PureSec Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben im Alter. Scheuen Sie sich nicht nach unseren Produkten zu fragen. Wir helfen Ihnen ein passendes System für Sie zu erstellen. Kontaktieren Sie uns per E-Mail oder Telefon.

Ute Schmidt