Tablets für Rentner – Braucht man spezielle Tablets?

Neulich wollte ich ein Tablet für meine Mutter kaufen, damit sie den Wetterbericht oder die aktuellen Kurznachrichten anschauen kann. Eine kleine Erinnerung an ihre Tabletten kann auch nützlich sein, dachte ich mir, sowie auch eine Sofort-Nachrichten-App, damit sie am digitalen Familienleben teilhaben kann.

Meine Mutter ist kürzlich 89 Jahre alt geworden und noch sehr am Geschehen außerhalb ihrer vier Wände interessiert. Die Bedienung des Tablet durch einfaches Antippen wird sie schon hinbekommen, denke ich mir.

Gehe ich ins Internet oder zu den einschlägigen Elektromärkten, so finden sich eine Menge Tablets in unterschiedlichen Ausführungen. Ich selber habe ein großes Tablet, damit ich auf Anhieb alle Apps und Anwendungen sehen kann, die ich benötige.

Welche Apps laufen auf dem neuen Tablet und welche braucht sie?

Diese Fragen kann ich schon im Vorfeld zu Hause klären. Aber mit welchem Tablet kommt sie zurecht? Ein Tablet ist schnell ausgesucht und gekauft. Zu Hause installiere ich die Apps, die ich für meine Mutter als nützlich erachte.

Die Enttäuschung ist sehr groß, als wir feststellen, dass die Idee gut, die Umsetzung jedoch eine Katastrophe ist.

Die Symbole und Zeichen sind sehr klein und für meine Mutter kaum lesbar, trotz Brille. Die kleinen Symbole mit dem Finger zu treffen ist eine schwierige Sache, wenn der Tremor die Hand nicht ruhig sein lässt. Auch mit einem Tablet-Stift ist es schwierig die gewünschte Position zu treffen oder man macht es zu zart.

Der Frust auf beiden Seiten bleibt nicht aus. Üben, üben, üben – denken wir uns und geben nicht auf. Nach ein paar Tagen klappt es auch leidlich mit dem Stift, aber so richtig kommt noch keine Freude auf.

„Ist die App dann geöffnet?“, kommen Fragen zur Benutzung auf und was hinter dieser oder jener Bezeichnung steckt. Schnell ist man am Punkt der Überforderung und meine Geduld geht zu Ende.

Ich muss nach einer neuen Lösung suchen. In der Werbung gibt es nicht viele Senioren Tablets. Genau genommen nur zwei.

Media4Care© und Asina©

Beide haben ihre Vor- und Nachteile, sind aber für den Gebrauch durch ältere oder eingeschränkte Personen gedacht, die mit Familienangehörigen oder Betreuern via digitale Unterstützung im Kontakt bleiben wollen.

Das Besondere an diesen Tablets ist, dass sie sich äußerlich nicht von anderen Tablets unterscheiden. Das Innenleben der Tablets ist daher umso interessanter:

  • Große Kacheln statt kleine App-Ikons geben einen schnellen Überblick
  • Nur die wichtigsten Funktionen werden angezeigt
  • Das Antippen geht einfach, da die App-Kacheln groß genug sind
  • Schnell kann man Erinnerungen erstellen, z.B. an die Medikamenteneinnahme, die auch optisch angezeigt und akustisch signalisiert werden
  • Ein spezielles Telefonbuch hält alle wichtigen Kontakte bereit. Diese können mit einem Bild des Kontaktes versehen werden, so dass ein Bild zeigt, wen ich gerade anrufe
  • Mögliche Eingabe von Vitalfunktionen (Gewicht, Blutdruck, Puls, Blutzucker)
  • Familienmitglieder können Bilder senden bzw. Alben hinterlegen

Was ist nun der Unterschied der Senioren Tablets?

Media4Care© hält Funktionen zum Gedächtnistraining und zur Unterhaltung bereit und aktualisiert seine Funktionen alle 3-6 Monate.

Asina© hingegen lässt es zu, dass weitere Funktionen oder Apps hinzugefügt und somit das Tablet individualisiert werden kann. Angehörige können über eine Weboberfläche von der Ferne z.B. Geburtstage und Arzttermine eintragen. Auch links zu Rätsel- und Informationsseiten können für den Benutzer einfach hinterlegt werden.

Auch die Vitalfunktionen können vom Nutzer eingegeben und abgespeichert werden.

Interessant ist auch, dass Bilder über WhatsApp versendet und dann in einem separaten Ordner abgelegt und jederzeit wieder aufgerufen werden können. Oder alternativ von Ferne können Bilder in Bilderalben z.B. von Familienfesten abgelegt werden.

Die Handhabung und der Funktionsumfang sind somit bei beiden Produkten verschieden. Ist man sich nicht ganz sicher, kann man auch eine kurze Vertragslaufzeit abschließen. Media4Care© bietet sogar eine 30 Tage Probezeit an.

Wir haben uns jedoch für Asina© entschieden. Es ist eine Oberfläche, die ich auf mein vorhandenes Tablet laden und benutzen kann. Ein Stift ist nicht notwendig und einen Tablet-Ständer hilft meiner Mutter bei der Handhabung. Damit steht das Tablet gut sichtbar und sicher auf der Kommode im Wohnzimmer.

Möchte sie es in die Hand nehmen, so hat das Tablet eine rutschfeste Hülle, damit es besser festgehalten werden kann und nicht so schnell aus der Hand gleitet.

Demnächst soll es auch eine App geben, mit der man an der digitalen Sprechstunde teilnehmen kann. Wenn es soweit ist, kann man diese auch auf die Oberfläche von Asina© integrieren. Bis dahin Videotelefonieren wir oder tauschen Bilder in der Familiengruppe über WhatsApp oder Skype aus.

Haben Sie schon Erfahrungen mit Senioren Tablets gemacht oder möchten Sie es einmal ausprobieren, so sind wir gerne für Sie da.

Ute Schmidt

Demenz 1.0

Mal ein Zettel verlegt oder einen Termin vergessen, dass kann jedem passieren. Wie sieht es aber aus, wenn es öfter vorkommt und sich noch andere Beeinträchtigungen einstellen?
Auf die Diagnose Demenz reagieren die Betroffenen sehr unterschiedlich. Manche verleugnen oder ignorieren die Krankheit und schieben dies auf äußere Umstände. Andere spüren die Veränderungen und reagieren mit Strategien, um besser zurecht zu kommen.

Demenzerkrankung ist mit der immer älter werdenden Bevölkerung ein Thema, was uns alle angeht. Sie ist eine langsam fortschreitende Erkrankung mit zunehmender geistiger Leistungseinschränkung und Verhaltensänderung in den letzten 6 Monaten. Besonders betroffen sind ältere Personen ab dem 65. Lebensjahr, mit exponentieller Zunahme bei Neuerkrankungen (Inzidenz).

Abschätzungen gehen von ca. 300.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland aus. Für 2012 wurde die altersspezifische Prävalenz für dementiell erkrankte Menschen mit 1,4 Mio. angenommen.

Das Statistische Bundesamt hat in 2015 die „Gesundheitsberichtserstattung des Bundes gemeinsam getragen von RKI und DESTATIS“ veröffentlicht. Dort wird festgehalten, dass 5,2% der Todesfälle bei Frauen auf Demenz- oder eine Alzheimererkrankung zurückzuführen ist. Bei Männern ist die Rate nur halb so groß und liegt bei 2,5%.

Demenz ist eine neuropsychologische Erkrankung mit unterschiedlichen Formen und Ausprägungen bei der es aus unterschiedlichen Gründen zum Abbau von Nervenzellen kommt. Die Gründe für diese Veränderungen sind noch nicht klar. Obwohl die Symptome im höheren Alter zum Tragen kommen, wird angenommen, dass die Erkrankung schon im mittleren Alter von ungefähr 40-65 Jahren beginnt. Dabei haben Forschungen neun Risikofaktoren für die Krankheit identifiziert. Man geht davon aus, dass durch die Vermeidung dieser Risiken ca. ein Drittel der Fälle vermieden werden könnten.

Die Risikofaktoren sind:

  • Geringer Bildungsstand in der Kindheit
  • Gehörverlust
  • Bluthochdruck
  • Übergewicht
  • Rauchen
  • Depression
  • Bewegungsarmut
  • Einsamkeit/soziale Isolation
  • Diabetes

Alle diese Faktoren können einen Einfluss auf die Entwicklung von Demenz haben. Aktive und interessierte Menschen erleiden diese Krankheit weniger.

Es gibt drei Hauptformen der dementiellen Erkrankung. Mit knapp 70% ist Alzheimer eine der häufigsten diagnostizierten Erkrankung bei Demenz gefolgt mit 15% vaskulärer Demenz und ca. 5% der Frontotemporalen Demenz (Lewy-Körperchen-Demenz). Körperliche Grunderkrankungen, Depressionen, Delir oder Vergiftungen sind unter anderem weitere Ursachen für kognitive Beeinträchtigungen und umfassen ca. 10% der Erkrankten.

Symptome sind Gedächtnis- und Orientierungsstörungen, Einschränkung des Gedächtnis- und Urteilsvermögens, Sprachstörungen und Persönlichkeitsveränderungen.

Das Fortschreiten der Krankheit führt auch zu Gegenreaktionen wie Angst, Wut oder Resignation begleitet durch Unsicherheit im Alltag. Betroffene fühlen sich oft missverstanden und ausgeschlossen bei Gesprächen, weil sie nicht mehr alles verstehen oder so reagieren können wie früher. Dabei kann sich ein Schamgefühl und Angst einstellen, bloßgestellt und als dumm dargestellt zu werden.

Wegweiser Demenz

Der „Wegweiser Demenz“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gibt hilfreiche Tipps für Angehörige und Betroffene, um mit der Diagnose Demenz besser umgehen zu können. So wird empfohlen, dass viele Dinge, die sich in den vielen vergangenen Jahren angesammelt haben und zur Unübersichtlichkeit im Alltag führen, einmal richtig ausgemistet werden sollten. Dabei können Stolperfallen wie Teppiche oder nicht notwendige Stehlampen mit langen Kabeln entfernt werden. Dies führt zu einem sicheren und barrierefreieren Umfeld. In diesem Zusammenhang kann das Lichtkonzept der Wohnung neu überdacht werden. Lampen mit Bewegungsmeldern, die eine Suche nach dem Einschaltknopf unnötig machen, leuchten automatisch den Weg aus.

Die Selbstständigkeit und Orientierung im eigenen Heim kann durch die Strukturierung des Alltags, das Aufschreiben von Terminen und das Einbinden von wiederkehrenden Tätigkeiten unterstützt werden. Wichtige Dinge erhalten einen festen Ort und werden schneller gefunden. Technische Assistenzsysteme sind da sehr hilfreich. Sie erinnern an Termine oder beim Verlassen der Wohnung an den mitzunehmenden Schlüssel. Solche Assistenzsysteme sind individuell an die häusliche Situation anzupassen und bedürfen am Anfang eine begleitende Einführung. Die Scheu vor den Systemen ist schnell verflogen und der Nutzen ist schnell erkennbar.

Unter der Marke PureLife entwickelt die Firma PureSec Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben im Alter. Scheuen Sie sich nicht nach unseren Produkten zu fragen. Wir helfen Ihnen ein passendes System für Sie zu erstellen. Kontaktieren Sie uns per E-Mail oder Telefon.

Ute Schmidt