Künstliche Intelligenz in der Pflege

Was versteht man unter Künstlicher Intelligenz?

Ist eine Maschine dazu fähig, bestimmte Fähigkeiten wie logisches Denken, Planen, Kreativität sowie Lernen eines Menschen zu imitieren, nennt man dies „Künstliche Intelligenz“ (kurz KI).

KI hilft, bestimmte Probleme zu lösen um gewisse Ziele zu erreichen. Sie schafft Möglichkeiten für technische Systeme, ihre Umwelt wahrzunehmen und mit dem Wahrgenommenen umzugehen.

Beispiele dafür sind Gesichtserkennung, Chat-GPT und Roboter wie der Assistenzroboter temi.

Wie nutzen Assistenzsysteme Künstliche Intelligenz?

Den Assistenzroboter temi setzen wir zum Beispiel in einem Wohnheim für psychisch kranke Menschen ein. Wenn es Zeit für die Medikamentenausgabe ist, fährt temi die einzelnen Bewohnerzimmer an. In den jeweiligen Zimmern leuchten Lampen auf. Diese signalisieren den Bewohner:innen, dass der Assistenzroboter temi eine Durchsage macht. Die Bewohner öffnen die Türen und temi teilt ihnen mit, dass sie sich zur Medikamentenausgabe am Stationszimmer einfinden sollen. Auf diese Weise spart das diensthabende Betreuungspersonal Wege und kann diese zusätzliche Zeit und Kraft für andere wichtige Aufgaben verwenden.

Düstere Aussichten für die Pflege

Aktuell ist das demographische Bild im Wandel. In nicht allzu ferner Zukunft wird es weitaus mehr ältere als junge Menschen geben. Glaubt man wissenschaftlichen Prognosen, wird der Prozentsatz der Pflegebedürftigen in der Langzeitpflege von 2015 bis 2055 signifikant um 70 % steigen. Aus heutiger Perspektive gibt es keine Ansätze, wie zukünftig qualitativ hochwertige Pflege leistbar sein soll. Neue Technologien können und müssen hier Wegweiser sein. Die Gesundheitswissenschaftlerin Prof. Dr. Karin Wolf-Ostermann betont, dass Technik einen Beitrag dazu leisten kann, sowohl Selbstständigkeit als auch Selbstbestimmung von pflegebedürftigen Personen im Alltag zu erhöhen und gleichzeitig die Pflege zu erleichtern. Dadurch findet eine erhebliche Entlastung des Pflegepersonals statt.

Bei PureSec haben wir dieses Problem schon lange erkannt und entwickeln unter dem Label PureLife Produkte und Lösungen, Pflege und Betreuung von alten und hilfsbedürftigen Menschen zu unterstützen, Routineaufgaben auf Assistenzsysteme zu übertragen und so dem Pflegepersonal mehr Zeit und Ressourcen für wichtigere Aufgaben zu geben.

Bei der Suche nach Lösungen sind wir nicht allein.

Wolf-Ostermann hat das Potential von mobilen Assistenz- und Unterstützungssystemen für künftige Senioren erkannt. Ihr Team von Public Health und Pflegeforschung (IPP) der Universität Bremen rief 2009 das Bremen Ambient Assisted Living Lab, kurz BAALL, ins Leben.

Die Fragestellung lautete: Wie alltagstauglich sind heutige mobile Assistenz- und Unterstützungssysteme und inwiefern erleichtern sie das tägliche Leben der älteren Generation?

Unter dem BAALL ist eine Musterwohnung zu verstehen, die, je nach den individuellen Bedürfnissen ihrer Bewohner:innen, variabel gestaltbar ist. Beispiele hierfür sind automatisch höhenverstellbare Küchenschränke und ein intelligenter Kleiderschrank, der bei der Kleidungsauswahl hilft. Zusätzlich wurden Rollstühle sowie Rollatoren mit einer speziellen Sensorik ausgestattet.

Wolf-Ostermann beschäftigt sich in Ihrer Forschungsarbeit vor allem mit der Verknüpfung von Technik und realer Versorgung. Sie erforscht dabei die neuesten Anwendungsmöglichkeiten von Technik. Dabei ist ihr vor allem der menschliche Aspekt äußerst wichtig. Insbesondere die Sichtweise der Betreuer:innen sei hierbei von zentraler Bedeutung. Dabei spiele es keine Rolle, ob die Pflege zu Hause oder in einer Einrichtung stattfinde. Das sehen wir bei PureSec genauso. Wir entwickeln unsere Produkte in enger Zusammenarbeit mit Experten aus der Pflegepraxis, Angehörigen und Wissenschaftlern des Forschungszentrums FUTURE AGING der Frankfurt University of Applied Sciences.

Um das Ziel einer gelungenen Interaktion zwischen Menschen und Maschinen zu erreichen, so Wolf-Ostermann, sei es unvermeidbar, alle Personen mit einzubeziehen.

„Hier liegt eine Menge Arbeit vor uns.“

Karin Wolf-Ostermann.

Mit diesem Zitat bezieht sich Wolf-Ostermann auf die Beantwortung folgender Fragen, die umfangreiche Forschungen nach sich ziehen: Wo ist der Einsatz von KI sinnvoll? Welche Grenzen gibt es? Was ist moralisch vertretbar?

Datenschutz

Gerade was den Datenschutz anbelangt, gibt es viele Anforderungen zu beachten und Hindernisse zu überwinden. Datenschutz ist natürlich sehr wichtig. Schließlich werden es je nach Projekt durchaus sensible Daten verarbeitet. Da sind eine umfängliche, verständliche Vorabinformation und das Einholen entsprechenden Einverständniserklärungen von allen Beteiligten absolut notwendig und eine Selbstverständlichkeit.

Wichtig ist aber auch, Produkte von Anfang an so zu entwickeln, dass Datenschutzrechte eingehalten werden und die Verarbeitung sensibler Daten auf das notwendige Minimum beschränkt bleibt. In der Produktentwicklung bei PureSec wird Datenschutz von Anfang an mitgedacht und ist integraler Bestandteil jeder Innovation. Zusätzlich wir vor dem Einsatz von Produkten, die personenbezogene Daten verarbeiten, immer auch ein Ethikvotum eingeholt. So wurden vor dem Einsatz des Assistenzroboters temi in einem Wohnheim für psychisch kranke Menschen von allen Mitarbeitern und Klient:innen, die mit dem Roboter in Berührung kommen, eine Einverständniserklärung zur Verarbeitung ihrer Daten eingeholt. Unbeteiligte Dritte, z.B. Handwerker, die zufällig Arbeiten in der Einrichtung verrichten, werden durch Hinweisschilder auf ein mögliches „Mithören“ von Gesprochenem hingewiesen, und selbstverständlich auch auf Möglichkeiten, dies zu unterbinden, indem man z.B. temi einfach wegdreht und vor eine Wand stellt. Die Anwendung ist nämlich so konfiguriert, dass temi dann nicht mehr zuhört und weder Ton noch Kamerabilder verarbeitet.

„Der Mensch ist und bleibt unverzichtbar“

Die Pflegewissenschaftlerin Karin Wolf-Ostermann hat eine klare Meinung zum Verhältnis Mensch-Maschine in der Pflege: „Keine Technik kann und darf menschliche Zuwendung in der Pflege ersetzen. … Keine technische Lösung sollte jemals mehr als ein unterstützendes Werkzeug sein. Der Mensch ist und bleibt unverzichtbar“.

Dem stimmen wir 100%ig zu. Wir entwickeln unsere PureLife Produkte so, dass sie Pflege- und Betreuungskräfte bei ihrer schweren Arbeit unterstützen, dass sie Pflegebedürftigen Erleichterung und Hilfe in Situationen bieten, wo keine Pflegekraft da ist. Wir wollen und können keine Menschen ersetzen, aber wir können mehr Zeit für echte menschliche Zuwendung schaffen. Menschenwürdige Pflege lässt sich nicht auf existenzielle Dinge wie Waschen und Lebensmittel anreichen reduzieren, aber diese Tätigkeiten können durch Technik erleichtert werden. Und Technik kann mehr Gelegenheiten für menschliche Begegnung schaffen, z.B. durch Angebote von Videotelefonie und Telemedizin.

Ein historisches Experiment

Im 13. Jahrhundert benutzte Kaiser Friedrich II. eine ausgewählte Gruppe von Säuglingen, um herauszufinden, welche Sprache diese im späteren Kindesalter sprechen würden. Seine Vermutung lag bei Hebräisch, Griechisch, Lateinisch, Arabisch oder der Sprache der Eltern. Allerdings erreichten die Kinder nie ein Alter, in dem sie Sprechen lernen konnten. Sie starben bereits als Säuglinge, da ihnen jegliche Zuwendung verwehrt wurde. (Quelle: Reto U. Schneider; 30.07.2014)

Wo können technische Systeme sinnvoll eingesetzt werden?

Dieses Experiment beweist, dass menschliche Zuwendung nicht ersetzbar ist. Im Gesundheitsbereich sieht man sich jedoch folgenden Problemen gegenüber: Es herrscht akuter Fachkräftemangel, weshalb der Pflegealltag meist wenig Spielraum lässt, um Aufgaben zu erledigen, die über den vorgeschriebenen Versorgungsauftrag hinausgehen. Doch gerade was Routineaufgaben angeht, sind Roboter hilfreich. Im Beispiel von Wolf-Ostermann durch das Anreichen von Getränken, bei PureLife erinnert temi z.B. an das Einnehmen von Medikamenten.

Genauso wie junge Leute wollen auch alte Menschen unterhalten werden, umso mehr, wenn der Arbeitsalltag wegfällt. Das Personal hat selten Zeit für z.B. eine Runde „Mensch ärgere dich nicht“. Der Assistenzroboter temi von PureLife hingegen hat, wann immer der Klient es wünscht, Zeit für eine Unterhaltung. Es können auch Rätselspiele in verschiedenen Bereichen wie Natur, Tiere, Musik, etc. gespielt werden. Das dient nicht nur der Ablenkung, sondern fördert gleichzeitig das kognitive Denken. Auf Wunsch kann temi das Lieblingslied eines Klienten abspielen. Das muntert auf. Eine Klientin macht mit temi z.B. regelmäßig Gymnastikübungen. Temi ist also gleichzeitig Motivator, Lehrer, Begleiter und Freund. Natürlich ersetzt temi keinen Menschen, aber der kleine Roboter ist ihr so ans Herz gewachsen, dass sie diesen sehr gerne bei sich hat und ihn nur ungern teilt.

Im Alltag von psychisch kranken Menschen hat es sich bewährt, Erklärvideos abzuspielen. Vergisst ein Klient beispielsweise, wie die Waschmaschine bedient oder eine Gurke geschnitten wird, kann hier ein Video gezeigt werden. Ohne den Assistenzroboter temi müsste der Patient seinen Betreuer fragen, der nach dem fünften Mal wahrscheinlich gereizt reagiert. Das ist weder für den Pfleger noch den Klienten förderlich.

Effektive Beratungshilfe für das Pflegepersonal

Im sozialen Bereich z.B. gibt es viele Anlaufstellen für Beratung, Lokale zum Treffen sowie zahlreiche Unterstützungsangebote. Das Problem ist, dass die meisten hilfebedürftigen Menschen nicht wissen, wo sie Hilfe und Kontakte finden. Um diese Lücke zu schließen, sind Sozialarbeiter da, leider viel zu wenige.

Genauso sieht es im Gesundheitswesen laut Wolf-Ostermann aus. Möglichkeiten Hilfe zu finden sind genug vorhanden. Für Außenstehende sind diese Angebote jedoch meist unüberschaubar. Angehörige sowohl als auch Betroffene sehen sich oft nicht in der Lage, sinnvolle Angebote herauszufinden. Genauso unklar ist die Finanzierung. Dies sind nur Beispiele der Themen, deren Bearbeitung Angehörige in der Regel hilflos gegenüberstehen. Auch hier kann Künstliche Intelligenz ihren Beitrag leisten, indem sie geeignete Angebote für Betroffene und Angehörige herausfiltert.

Wolf-Ostermann ist sich sicher, dass selbst professionelle Pflegekräfte in komplexen Entscheidungssituationen auf KI-Systeme zurückgreifen könnten. Dies sei möglich da die KI darauf ausgelegt ist, wiederkehrende Muster sofort zu erkennen. Dadurch würden der Pflegekraft in Sekundenschnelle bedeutende Informationen aus der Fachliteratur zugänglich. Erfahrungswerte würden aus vergleichbaren Pflegeszenarien entnommen. An entsprechenden Systemen wird bereits fieberhaft entwickelt. Wolf-Ostermann betont aber auch, dass die letzte Entscheidung immer der Mensch treffen muss.

Obwohl der Einsatz technischer Systeme im Pflegealltag eine enorme Erleichterung darstellt, hält sich das Interesse beim Pflegepersonal in Grenzen. Karin Wolf-Ostermann hat aber beobachtet, dass das Vertrauen in KI insgesamt wächst. Auch nach unserer Erfahrung ist es für die Technikakzeptanz entscheidend, die betroffenen Berufsgruppen von Anfang an in die Produktentwicklung einzubeziehen. Schließlich sind das die Experten, die am besten wissen, was sie zur Unterstützung tatsächlich benötigen.

Beim Einsatz unserer PureLife Assistenzsysteme erleben wir wie Wolf-Ostermann immer wieder eine gewisse Skepsis gegenüber Assistenzsystemen. Gründe dafür mögen darin liegen, dass man es hier mit etwas künstlichem, dennoch menschenähnlichem zu tun hat, was auf den ersten Blick für Laien schwer einzuordnen ist.

Hier besteht dringender Nachholbedarf im Ausbildungssystem. Beim Besuch einer Pflegeschule wurde deutlich, dass die Auszubildenden wenig bis gar nicht von technischen Systemen in der Pflege gehört hatten. Einzig eine Sturzmatte war allgemein bekannt. Moderne Sturzerkennungssysteme wie z.B. der Anwesenheits- und Sturzsensor Vayyar Care waren keinem Pflegeschüler bekannt, obwohl sie nicht nur effektiver, sondern auch noch preisgünstiger sind. Hier muss dringend eine Veränderung stattfinden bei Universitäten, Schulen, Kliniken und Pflegediensten.

Ausgangspunkt könnte die oben angeführte Zukunftsprognose sein. Sie zeigt auf, welch ein bedrohliches Szenario uns erwartet , wenn wir nicht anfangen neue Möglichkeiten auszuprobieren und zu nutzen. Ein mittelalterliches Denken, was alles Neue verteufelt, wird in schon wenigen Jahrzehnten auch mittelalterliche Zustände hervorrufen.

Sandra Bender

Ich will bleiben wo ich bin

Veranstaltung mit der Wohnberatung Netzwerk Wohnen

Am 24.09. und am 30.09.2023 führte die Taunusbühne in Waldems/Steinfischbach und Aarbergen das Theaterstück „Ich will bleiben wo ich bin!“ auf.

In dem humorvollen Theaterstück leben vier Rentner zusammen in einem Altbau mit erheblichen wohnlichen Mängeln. Nachdem die Situation eskaliert und Nachbarn sich beschweren, hilft die Unterstützung von einem Wohnberater des Netzwerks Wohnen Rheingau-Taunus weiter. Die empfohlenen Hilfsmittel erleichtern das Leben und erhalten die Selbstständigkeit im eigenen Zuhause.  

Quelle PureSec

Mit Hilfsmittel lassen sich beispielsweise Flaschen leichter öffnen oder Hemden und Blusen einfacher zuknöpfen. Gerade im Alter nimmt die Sturzgefährdung stetig zu. Ist man allein, hat sich beim Sturz verletzt und kann keine Hilfe mehr holen, machen das beispielsweise die intelligenten Sensoren für einen. Diese erkennen eine gestürzte Person und informieren automatisch Notfallkontakte, Familienmitglieder oder die Hausnotrufzentrale von den Johannitern, ASB und anderen.

100% Kostenübernahme durch die Pflegekasse

Die Sturzerkennung und andere Hilfsmittel werden von der Pflegekasse bezuschusst oder meist zu 100% bezahlt. Dazu ist ganz einfach ein Antrag bei der Pflegekasse zu stellen.

Neben Kaffee und Kuchen gab es verschiedene Aussteller, z.B. die Johannitern und lena’s Pflegeteam.

PureLife zeigte die Funktionsweise der Sturzsensoren und stellte den Assistenzroboter temi vor. Fasziniert vom Funktionsumfang testeten die Gäste Spiele und Rätsel zu Themen wie Natur, Musik, Schauspieler etc. 

Die Seniorinnen und Senioren kommentierten: „Der kleine Roboter versteht mich ja auf`s Wort“ oder „Super, dass er auch an Termine erinnern kann, dann vergesse ich nicht mehr so viel“ oder „Temi weiß ja alles, ich kann Fragen was ich will“.

Tatsächlich ist der Assistenzroboter ein Tausendsassa. Das Sprachmodell ist so programmiert, dass das Internetwissen abrufbar ist. Man kann ihn auch von der Küche zum Esstisch schicken und ihm den Essensteller mitgeben, sofern man Probleme mit dem Gehen hat.

Eine Mitarbeiterin einer Klinik hatte die Idee, Temi in der Neurologie einzusetzen. Und tatsächlich wird temi derzeit auch eingesetzt zur Betreuung von psychisch Kranken Personen. Diese können u.a. schnell in Kontakt mit dem Betreuer treten, Übungen absolvieren und werden an Termine erinnert.

Haben Sie Interesse an der Sturzerkennung oder an dem Assistenzroboter temi?

Sprechen Sie uns an. Sie finden uns in 65510 Idstein, Wiesbadener Str. 30, oder telefonisch unter 06126 978 870 0.

Thomas Katzenmeier & Sandra Bender

Deutschland auf dem vorletzten Platz

Bildquelle

Die oben gezeigte Statistik über die Verbreitung smarter Gesundheitsgeräte von 2022 belegt, dass Deutschland, gemessen an sieben anderen Ländern, mit 4,1 % auf dem vorletzten Platz liegt. Das entspricht ca. 3,3 Millionen Deutschen, die Smart-Health-Geräte nutzen, um Vitaldaten wie Blutdruck, Herzfrequenz und Körpergewicht zu überwachen. Nur bei der griechischen Bevölkerung erfreut sich die Kontrolle persönlicher medizinischer Werte auf diese Weise mit 2,1 % noch geringerer Beliebtheit.

Weitaus höher angesiedelt ist der Nutzer:innenanteil z.B. in Österreich mit 11,9 % sowie in den Niederlanden mit 12 %. Absolute Vorreiter in der Nutzung der mit dem Internet verbundenen Gesundheitsgeräte sind mit 15 % die Dänen. (Quelle)

Sturzsensoren retten Leben!

Stellen Sie sich bitte folgendes Szenario vor:

Sie sind allein zu Hause, fühlen sich nicht wohl und stürzen in Folge eines Herzinfarkts, Schlaganfalls etc. oder stolpern über irgendein Haushaltsgerät. Niemand bekommt davon etwas mit, das Telefon ist weit entfernt und sogar zum Drücken auf den Notfallknopf fehlt Ihnen die Kraft, weil Sie sich zu allem Übel noch den Arm gebrochen haben.

Nachdem Sie aus der Bewusstlosigkeit wieder aufwachen, realisieren Sie, wie kalt und hart der Boden ist, dass es Ihnen unmöglich ist, aufzustehen und sich selbst zu helfen. Das Treffen mit Ihrem besten Freund ist erst in 3 Tagen und Sie realisieren, dass Sie vorher niemand finden wird. Selbst der Postbote kommt nicht in Frage, denn erstens haben Sie nichts bestellt und zweitens klingelt er sowieso nur einmal.

Ihnen wird bewusst, dass 3 lange Tage auf dem kalten harten Fußboden vor Ihnen liegen. 3 Tage ohne Essen und Trinken, ohne Wärme, Hilfe und menschlichen Zuspruch.

Während die Schmerzen zunehmen, steigt Ihre Panik. Sie fragen sich, ob Sie das überleben werden, und wenn ja, mit welchen Folgeerscheinungen?

Diese Überlegungen sind durchaus realistisch, denn wenn sofortige Hilfe nach einem Sturz ausbleibt, kann dies zum Tod führen und in den meisten Fällen zu bleibenden Schäden!

Wir entschuldigen uns, so schonungslos ehrlich zu sein. Aber wir sehen es als unsere Pflicht an, Ihnen die Wahrheit nicht vorzuenthalten.

Entdeckung per Zufall

Dass Sturzsensoren Leben retten können, beweist die Geschichte eines Mannes aus Bad Doberan in Mecklenburg-Vorpommern. Aufgrund eines Sturzes lag er fünf Tage auf dem Fußboden. Wie der Zufall es wollte, wurde neben dem Mehrfamilienhaus, in dem er wohnte, ein Einfamilienhaus abgerissen. Dabei kam es zu einer Beschädigung einer alten, nicht verzeichneten DDR-Gasleitung. Durch das Gasleck trat Erdgas aus, sodass die Bewohner des Mehrfamilienhauses evakuiert werden mussten. Nur durch diesen Zufall konnte der verletzte Mann entdeckt, gerettet und in ein Krankenhaus gebracht werden. (Quelle)

Ein katastrophaler Zustand

Mit zunehmendem Alter ist es unerlässlich, gerade wenn man alleine wohnt, sich mit der Anschaffung und Nutzung von Smart-Health-Geräten zu beschäftigen.

Selbst der allseits beliebte und viel gepriesene Notfallknopf kann im entscheidenden Moment versagen.

Die Statista-Grafik von Eurostat zeigt auf, dass die Bundesrepublik Deutschland mit der Kontrolle medizinischer Werte in digitaler Form knapp unter dem europaweiten Durchschnitt liegt. Dies ist bezeichnend für einen katastrophalen Zustand. Eine Entwicklung wie in Dänemark wäre da nur zeitgemäß. Überhaupt sind die Dänen mit ihrem kompletten Gesundheitssystem wie alle anderen nordischen Länder den Deutschen weit voraus, liegen auf Platz 1.

Es lässt sich jedoch auch Positives berichten: Im Gegensatz zu einer sehr geringen Verbreitung von Smart-Health-Geräten in Deutschland integrieren laut Statista-Umfrage immerhin 41 % der befragten Personen Wearables in ihren Alltag. Dazu gehören z.B. Smartwatches, von denen Viele die Funktion anbieten, Vitaldaten zu überprüfen. Während das Interesse an Gesundheits-Apps nicht so groß ist, erfreuen sich Fitness-Tracker und -Apps größerer Beliebtheit.

Fazit

Hierzulande müssen noch viele Reformen durchgeführt werden, um den Sektor der digitalen Gesundheit auszubauen, begleitet von einem Umdenken und Befreien aus alten Strukturen und Mustern. Die Nutzung von modernen KI-basierten Assistenzsystemen wie z.B. Sturzerkennungssensoren ist dabei ein dringend notwendiger Anfang.

Sandra Bender

Sturzangst – ein Teufelskreislauf

Generell sind Ängste und insbesondere Sturzängste bei älteren Menschen ein häufiges Phänomen. Diese Angst kann zu einer Einschränkung der Aktivitäten des täglichen Lebens führen, was wiederum das Risiko zu stürzen erhöht.

Schätzungen zufolge stürzen etwa ein Drittel der über 65-Jährigen und etwa die Hälfte der Über-85-Jährigen einmal pro Jahr.

Bei Menschen, die in Pflegeeinrichtungen leben, stürzen Bewohner einmal pro Jahr. Davon müssen 10-20 %  ärztlich behandelt werden. 1

Was bezeichnet man als Sturzangst?

Es ist eine emotionale Reaktion (subjektives Gefährdungsgefühl) meist älterer Menschen auf das Sturzrisiko und bezieht sich auf die Angst, zu stürzen und sich dabei zu verletzen.

Dabei ist die Sturzangst häufig nicht nur eine Folge von Stürzen, begünstigt allerdings, dass man erst recht stürzt. Auch ältere Menschen ohne Stürze in der Vorgeschichte können eine ausgeprägte Sturzangst entwickeln und aufweisen.

Wer ist betroffen?

25 bis 50 % aller Älteren besonders im häuslichen Umfeld leiden mehr oder weniger stark unter Sturzangst, und zwar unabhängig davon, ob sie schon einmal gestürzt sind.1

Allerdings ist anzumerken, dass Stürze bei älteren Menschen nur selten eine einzige Ursache oder einen Risikofaktor haben.

Allerdings wurde in Studien beobachtet, dass Sturzangst die Wirkung anderer Risikofaktoren erhöht bzw. zusätzliche Risikofaktoren hervorrufen kann.2

Bezüglich des Zusammenhangs zwischen Angst- und Demenzerkrankungen gibt es noch wenige Daten. Offensichtlich ist es jedoch ähnlich wie der Zusammenhang mit der Depression. Bei bestehender Demenz ist die Diagnose einer Angsterkrankung allerdings schwierig zu stellen. Denn Unruhezustände sind zum Teil schwer zuzuordnen.5

Was sind Risiken und Folgen von Sturzangst?

Personen mit Sturzangst schränken ihre Mobilität in den eigenen vier Wänden und außerhalb nach und nach ein. Sie verzichten auf Dinge des täglichen Lebens und geben Aktivitäten auf. Sie verkleinern ihren Aktionsradius immer weiter.  Sie nehmen immer seltener am sozialen Leben teil und haben zunehmend Probleme, ihren Alltag zu bewältigen. Dadurch isolieren sie sich und verlieren an Lebensqualität. Außerdem nimmt ihre physische Leistungsfähigkeit ab, und ihre Muskelkraft lässt nach. Infolgedessen erhöht sich ihr Sturzrisiko, sie stürzen häufiger und schwerer, und ihre Sturzangst wird noch größer. Ein Teufelskreis also.

In einer Studie mit 411 Patienten aus der Innerschweiz erlitten innerhalb eines Jahres 15,5 % einen oder mehrere Stürze. 39,7 % berichteten von ihrer Angst davor.3

Teufelskreis Sturzangst bei Senioren
Teufelskreis Sturzangst bei Senioren

Was tun gegen die Sturzangst?

Um den Teufelskreis zu durchbrechen, muss sowohl an der Sturzangst als auch an der körperlichen Verfassung angesetzt werden. Beides sollte Hand in Hand gehen und so eingeübt werden, dass sich die Betroffenen nach dem angeleiteten Training selbst behelfen können. Die Sturzangst lässt sich mithilfe psychologisch-psychotherapeutischer Verfahren angehen. Verfahren, die sich bei der Behandlung von Angststörungen als wirksam erwiesen haben wie etwa die kognitive Verhaltenstherapie, können bei Sturzangst gute Dienste leisten, zumal noch keine spezifische Sturzangstintervention entwickelt wurde.

Fatal ist, dass Medikamente, die die Angst mindern sollen, wie Antidepressiva, Antipsychotika und auch Benzodiazepine, das Sturzrisiko etwa um den Faktor 1,5 erhöhen. Deshalb sollte die Behandlung idealerweise ausschließlich psychotherapeutisch erfolgen.

Darüber hinaus ist es unerlässlich, dass der Betroffene selbst motiviert ist, seine Sturzangst zu reduzieren, um einerseits das Sturzrisiko zu senken und andererseits noch lange von einer zufriedenstellenden Mobilität und Lebensqualität profitieren zu können.

Entsprechend evidenzbasierter Beobachtung können installierte Assistenzsysteme, welche Stürze erkennen, die Sturzangst reduzieren

Warum ist eine zeitnahe Versorgung nach einem Sturz wichtig?

Eine schnelle Versorgung nach einem Sturz bei Senioren ist besonders wichtig, da ältere Menschen aufgrund von Alterungsprozessen, chronischen Erkrankungen und körperlichen Einschränkungen ein erhöhtes Risiko haben, schwerwiegende Verletzungen zu erleiden.

Die Auswirkungen eines Sturzes können von leichten Verletzungen wie Prellungen und Schürfwunden bis hin zu schweren Verletzungen wie Knochenbrüchen, Kopfverletzungen oder sogar inneren Blutungen reichen.

10-20% der Stürze gehen mit behandlungsbedürftigen Verletzungen einher. 5% der Stürze führen zu Knochenbrüchen, und 1-2% Prozent zu Hüftfrakturen.1

Eine schnelle Versorgung nach einem Sturz bei Senioren ist wichtig, um Verletzungen zu minimieren, Komplikationen zu vermeiden, die Genesung zu beschleunigen und das psychologische Wohlbefinden der betroffenen Person zu verbessern.

Sturzerkennungssysteme wir beispielsweise der Vayyar Home Sensor meldet einen Sturz an Notfallkontakte und/oder Notrufzentrale.

Thomas Katzenmeier

Quellen

1 https://www.aerzteblatt.de/archiv/169185/Sturzangst-Nur-interdisziplinaer-behandelbar

2 Sturzprophylaxe bei älteren Menschen in ihrer persönlichen Wohnumgebung, https://portal.dimdi.de/de/hta/hta_berichte/hta255_bericht_de.pdf

3 https://www.doctors.today/a/traumata-beim-geriatrischen-patienten-frakturversorgung-allein-reicht-nicht-2012660

4 Herrmann C, Buss U, Snaith RP (1995) Hospital Anxiety and Depression Scale – Deutsche Version (HADS-D). Manual. Bern: Hans Huber

5 Wolitzky-Taylor KB, Castriotta N, Lenze EJ, Stanley MA, Craske MG (2010) Anxiety disorders in older adults: a comprehensive review. Depress Anxiety 27: 190-211

Vayyar Sensoren: VIVAI setzt auf Smarte Lösungen für technisch unterstütztes Wohnen der neuesten Generation

Was wir im Alter wirklich brauchen, ist eine Assistenz, die 24 Stunden – 7 Tage die Woche zur Verfügung steht. Mit VIVAIcare, dem digitalen Assistenzsystem für Senioren, ist der VIVAI Software AG dies gelungen.

Das System bündelt Informationen verschiedener Sensoren und Geräte auf einer IoT Plattform und kann so bei Abweichungen in der Tagesroutine Unterstützungsbedarf signalisieren.

Neben Bewegungssensoren oder Tür- und Fensterkontakten wird ein Sturzsensor der langjährigen Partnerfirma PureSec angeboten. Die Sensorik erkennt und analysiert Bewegungen von Personen im Raum, etwa ein Sturz oder eine längere Abwesenheit in einer Region.

Bei VIVAI möchten wir unseren Kunden individuelle Lösungen anbieten, die möglichst genau auf ihre aktuelle Situation zugeschnitten sind.“ meint Thomas Horster-Möller, Vorstandsvorsitzender der VIVAI Software AG. „Menschen möchten möglichst lange in der eigenen Häuslichkeit verbleiben. Wir unterstützen dabei, dass sie dort sicher sind. Unsere Technologie in Kombination mit dem Sprachassistenten Vivi macht uns zum Vorreiter in Deutschland auf dem Gebiet der alltagsunterstützenden Assistenzsysteme“.

Helmut Honermann, Geschäftsführer der PureSec GmbH, merkt an: „wesentlich für die Sicherheit von alleinlebenden und sturzgefährdeten Personen ist, dass schnell Hilfe geleistet wird, sobald sich eine kritische Situation ereignet. Gerade dann können Folgeerkrankungen verhindert werden.“ Er ergänzt: „bisherige Systeme zur Aktivitätserkennung können eben keinen Sturz sicher und zuverlässig erkennen.“

Der 9 cm große Vayyar Home Sensor kann ohne Umbaumaßnahmen auch in Bestandswohnungen entweder an Wand oder Decke befestigt werden. Die Sensorik und der Vayyar Home Sensor sind mit der PureLife Cloud flexibel einsetzbar, je nach Bedarf in unterschiedlichen Räumen zu verwenden und gleichermaßen für Seniorenwohnungen, betreutes Wohnen und stationäre Pflegeeinrichtungen geeignet.  

Vayyar gen2 detecting people

Die Dauerausstellung Belle Wi – besser barrierefrei wohnen und leben feierte ihr 5 Jähriges Bestehen

Wir freuen uns, dass wir einen Beitrag zum Jubiläum leisten durften.

Präsentation

Helmut Honermann präsentierte digitale Lösungen mittels Robotik für betreute Wohnformen. Dabei beschrieb er wie Temi als Assistenzroboter psychisch und seelisch eingeschränkten Personen im Lebensalltag unterstützen kann.

Bereits während der Begrüßung durch den Sozialdezernenten der Landeshauptstadt Wiesbaden Christoph Manjura kommentierte Temi lautstark und zeigte wie gut er Sprache versteht und kommuniziert.

Partner des Projektes TeilhabeAssistenz

Mit geballtem Know-how präsentieren sich die Projektpartner.

Das Projekt TeilhabeAssistenz* ist ein Verbundvorhaben zwischen der Frankfurt University of Applied Science vertreten durch die ebenfalls anwesende Prof. Dr. Barbara Klein, welche Koordination sowie wissenschaftliche Bearbeitung übernimmt und der Firma PureSec GmbH. Die begleitenden psychiatrischen Dienste von Vitos Rheingau und Vitos Südhessen sind assoziierter Anwendungspartner für die Einführung und insbesondere für die praktische Erprobung.

*Das Projekt TeilhabeAssistenz – Digitale Lösungen für betreute Wohnformen wird durch das Land Hessen / dem Distr@l-Programm gefördert (Förderlinie 2: Digitale Innovationsprojekte, Modul A Produktinnovationen).

Belle Wi Dauerausstellung

Frau Nicole Bruchhäuser, Amt für Soziale Arbeit in Wiesbaden, schaut auf erfolgreiche 5 Jahre zurück. Über 4.000 Besucher, Endnutzer:innen und deren Angehörige, aber auch Fachkräfte aus den Bereichen Pflege und Architektur informierten sich bisher in der Ausstellung, die zeigt wie man zuhause selbstbestimmt und selbständig älter werden kann. Dargestellt werden Gestaltungsmöglichkeiten von Eingangsbereichen, Wohn- und Schlafzimmer, der Küche und des Badezimmers, die alle den Alltag leichter und komfortabler machen.

Eine große Anzahl von Produkten werden präsentiert: Vom elektrischen Schlüsselfinder und automatischem Tablettenspender über Hausnotruf- und Sturzerkennungssysteme bis hin zu einem energiesparenden Smart-Home-Modell.

Wir gratulieren Belle Wi für die erfolgreiche Dauerausstellung und freuen uns auf die Zusammenarbeit.

Thema Sturz – Statistische Erhebung

Was versteht man unter einem Sturz oder Sturzereignis in der Pflege?

Ein Sturz ist gemäß Definition im Expertenstandard1 ein Ereignis, bei dem der Betroffene unbeabsichtigt auf dem Boden oder auf einer anderen tieferen Ebene aufkommt.

Das heißt, es handelt sich um ein plötzliches, unfreiwilliges und unkontrolliertes Herunterfallen oder -gleiten des Körpers auf eine tiefere Ebene aus dem Stehen, Sitzen oder Liegen.

Es sind auch solche Sturzereignisse eingeschlossen, bei denen die Person z.B. in der Hocke oder im Sitzen aufkommt.

Stürze sind eines der größten gesundheitlichen Probleme älterer Menschen, da sie eine Vielzahl von Verletzungen und weiteren Komplikationen hervorrufen können.


1Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Personen aus der Pflegepraxis, der Pflegewissenschaft und dem Pflegemanagement. DNQP forscht und entwickelt Expertenstandards, trägt somit zur Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität der Pflege bei.

Wie oft ereignen sich Unfälle mit Todesfolgen und wo?

Insgesamt verunglückten im Jahr 2019 rund 27.000 Menschen tödlich in Deutschland zu Hause und in der Freizeit. Davon fast die Hälfte (ca. 45%) im Haushalt.

Der Sturz ist die häufigste Unfall- und Todesursache im Haushalt. Betroffen sind vor allem ältere Menschen mit einem Anteil von über 81% aller tödlich Verunglückten im Haushalt.

Andere Unfallarten wie Ersticken, Vergiftungen oder Ertrinken spielen bei den tödlichen häuslichen Unfällen nur eine geringe Rolle.

2019 starben laut Deutsches Kuratorium für Sicherheit in Heim und Freizeit e.V. (DSH) in Deutschland 12.436 Menschen durch einen Haushaltsunfall. Die Zahl der tödlichen Hausunfälle steigt jährlich – 500 mehr als im vergangenen Jahr und 3.761 mehr im Vergleich zum Jahr 2013. Grund hierfür dürfte das steigende Durchschnittsalter der Deutschen sein.

Folgendes Schaubild zeigt die Art und Anzahl der tödlichen Haushaltsunfälle im Jahr 2019.

Tödliche Haushaltsunfälle im Jahr 2019
Tödliche Haushaltsunfälle in 2019

Wieviel Seniorinnen und Senioren sterben durch Stürze?

10.750 Personen verstarben im Jahr 2019 laut DSH an einem Sturz in Deutschland.

Überwiegend stürzen Senioren in den eigenen vier Wänden und im heimischen Umfeld. Der Sturz stellt somit das höchste Todesfallrisiko im häuslichen Umfeld dar.

Die Sturz- und damit die Verletzungsgefahren nehmen mit zunehmenden Alter stark zu, oft mit tödlichem Ausgang.

Folgendes Schaubild zeigt wie sich die Stürze mit Todesfolge im Jahr 2019 auf die einzelnen Altersgruppen aufteilen.

Tödliche Stürze in 2019

In welchem Wohnumfeld stürzen Senioren?

In Deutschland stürzen weit mehr als fünf Millionen Seniorinnen und Senioren mindestens einmal pro Jahr und dies aufgrund der demographischen Entwicklung mit zunehmender Tendenz.

  • Studien gehen davon aus, dass von den über 65-Jährigen 30 von 100 Personen der Zuhause lebenden Senioren immerhin einmal pro Jahr stürzen,
  • wiederum etwa ein Viertel dieser Menschen stürzen meist dreimal pro Jahr,
  • von 100 der über 80-Jährigen stürzen über 40 Senioren einmal pro Jahr,
  • bei Bewohnern von Pflegeheimen ist das Sturzrisiko besonders hoch, hier stürzt mehr als die Hälfte der Senioren mindestens einmal im Jahr,
  • in der ambulanten Pflege stürzt jeder zehnte Pflegebedürftige innerhalb von 2 Wochen einmal.2


2. Siehe Studie „Pflegerelevante Gesundheitsprobleme in der ambulanten Pflege und Versorgung“ vom 22.03.2017, https://link.springer.com/article/10.1007/s00391-017-1215-5

Ist das Sturzrisiko bei Frauen und Männer unterschiedlich?

Der Anteil der tödlichen Sturzunfälle am gesamten Unfallgeschehen steigt mit zunehmendem Alter.

Im Laufe der Lebenszeit gleicht sich die Sturzhäufigkeit zwischen Frauen und Männer an.

Bis zu einem Alter von 75 Jahren verunfallen und sterben nach Stürzen männliche Mitbürger häufiger.

Ab dem 85. Lebensjahr sterben Seniorinnen häufiger an Sturzfolgen wie sich an den folgenden statistischen Zahlen aus dem Jahr 2019 ablesen lässt.

Tödliche Stürze 2019 nach Altersgruppen
Tödliche Stürze 2019 nach Altersgruppen

Bei den Hochbetagten, welche 85 Jahre alt und älter sind, ist die Zahl der tödlich verunfallten Frauen um rund 1,7-mal höher als die der Männer.

Fazit

Wir leben länger. Mit zunehmender Lebenserwartung nehmen unsere körperlichen und geistigen Fähigkeiten ab. Dies erhöht die Sturzgefahr im Alter.

Die statistisch erhobenen Zahlen zeigen, dass die Zahl der tödlich verlaufenden Stürze im Alltag zunimmt. Fast 50% aller tödlich verlaufenden Unfälle resultieren aus einem Sturz.

Somit ist die Sturzthematik von zentraler Bedeutung im Leben unserer Gesellschaft. Die Vermeidung von Stürzen (Sturzprophylaxe) und die Minimierung von Sturzfolgen (frühzeitige Sturzerkennung) sind zwei zentrale Aufgaben um Unfälle mit tödlichem Ausgang zu reduzieren.

Mit einem größeren Anteil älter werdenden Menschen bedarf dieser Sachverhalt einer besonderen Aufmerksamkeit und Entwicklung von neuen Lösungen.

Thomas Katzenmeier

Vayyar Sturzerkennung in der Idsteiner Zeitung

Unter dem Titel „Notfallsystem wacht über Senioren“ stellt Hr. Stavenow am 19.06.2021 das neue innovative Sturz- und Anwesenheitserkennungssystem von PureLife ausführlich in der Wochenendausgabe der Idsteiner Zeitung vor.

Das System mit künstlicher Intelligenz (KI) erkennt Stürze und informiert im Notfall per Telefon und App die hinterlegten Kontakte oder eine nachgeschaltete Notrufzentrale wie DRK, ASB, Johanniter, Malteser. Mit dem sogenannten intelligenten Hausnotruf, ist es nicht mehr notwendig, aktiv ein Alarmknopf zu tragen oder zu drücken. Das System erkennt automatisch einen Sturz, selbst bei Ohnmacht.

Auch zeigt die auf einem Smartphone installierte App den Angehörigen, welcher Raum gerade belegt ist. Somit kann man einfach erkennen ob z.B. eine Person schon aufgestanden ist und das Schlafzimmer verlassen hat.

Es werden keine personenbezogenen Daten erfasst oder ins Internet übermittelt und das System erfüllt damit alle datenschutzrechtlichen Anforderungen.

Den kompletten Artikel gibt es unter https://www.wiesbadener-kurier.de/lokales/untertaunus/idstein/notfallsystem-wacht-uber-die-sicherheit-von-senioren_23942495 (kostenpflichtig).

Sprechen Sie uns an oder schreiben Sie uns. Wir beantworten gerne Ihre Fragen. Im Shop sind die 2 Produkte ab sofort verfügbar. Im Großraum von Idstein bieten wir derzeit kostenfreie Installationen an.

Thomas Katzenmeier

Bericht zur Lage der älteren Generation in der Bundesrepublik Deutschland

Ältere Menschen und Digitalisierung

Nun ist es schwarz auf weiß. Der „Achte Bericht zur Lage der älteren Generation in der Bundesrepublik Deutschland Ältere Menschen und Digitalisierung“ mit der „Stellungnahmen der Bundesregierung“ ist veröffentlicht worden.

Vorstellung Achter Altersbericht durch Franz Müntefering, Dr.Franziska Giffey, Prof.Dr.Andreas Kruse (v.l.n.r.)

Eine unabhängige Expertenkommission hat sich dieses Mal intensiv mit dem Thema Digitalisierung und Verwendung von Technik im Alter beschäftigt. Es geht um die Verbesserung der Lebensbereiche Wohnen und Mobilität, Kommunikation und soziale Beziehungen sowie pflegerische und gesundheitliche Versorgung. Es wurden „Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Seniorenpolitik unter den Bedingungen der Digitalisierung“ erarbeitet.

Was sind die Kernaussagen des Berichtes?

Gibt es Handlungsempfehlungen, die die Entwicklung und den Einsatz von neuen Technologien in der Versorgung und Betreuung von älteren Bürgern unterstützen?

Eine Kernaussage ist, dass der digitale Wandel aktiv gestaltet werden muss, der den Menschen und dessen Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt. Eine besondere Verantwortung trägt dabei die Politik. Die aktive Einbeziehung älterer Mitbürger bei der Gestaltung digitaler Versorgungs- und Einkaufsstrukturen ist ein wichtiger Aspekt. Auch wenn ein hoher Prozentsatz ältere Mitbürger digital unterwegs ist, so sind dies doch nicht alle, auch nicht diejenigen, die es vom Alter her sein könnten.

Der Ausbau von Glasfasernetzen ist noch nicht in allen Gebieten der Republik zufriedenstellend. Besonders in ländlichen Gebieten wird es schwierig, die Gesundheitsversorgung und Pflege älterer Menschen durch die neuen Technologien entscheidend zu verbessern. Dies kann die Telemedizin und die digitale Sprechstunde betreffen. Es besteht ein starker Handlungsbedarf, die „… Kluft zwischen städtischer Infrastruktur und der Infrastruktur der ländlichen Räume … durch … Maßnahmen weiter…“ zu schließen. „Denn sonst verlieren gerade die alten Menschen auf dem Land eine große Chance, denkt man beispielsweise an die Möglichkeiten der Telemedizin oder die Möglichkeit, mit der Familie oder dem Freundeskreis in Kontakt zu bleiben, wie es in der Corona Pandemie besonders deutlich wird.“

Eine besondere Aufgabe für die Wohnungswirtschaft

Technische Assistenzsysteme für Sturzerkennung, Smart-Home-Systeme oder einfache Haushaltsroboter sind bereits in einigen Haushalten integriert. Auf deren Bedeutung wurde im Siebten Altersbericht besonders hingewiesen. Da die meisten älteren Menschen in Mietwohnungen wohnen, kommt der Wohnungswirtschaft eine besondere Aufgabe zu. Sie muss insbesondere Bau- und Investitionsprojekte so gestalten, dass eine besondere Rücksicht auf ältere Menschen genommen wird und digitale Systeme integriert werden, die eine eigenständige und selbstbestimmte Lebensführung im Alter so lange wie möglich unterstützen. Das BMFSFJ (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) beabsichtig, hierzu ein Programm „Leben wie gewohnt“ zu starten, das Bau- und Investitionsprojekte fördert, „die exemplarisch aufzeigen, wie die eigenständige Lebensführung im Alter – auch und gerade durch Mobilität und den Einsatz digitaler Hilfen – gelingen kann.“

Die Bundesregierung hat erkannt, dass die Digitalisierung in der Betreuung und Pflege nicht an deren Bedürfnissen der älteren Menschen vorbei geplant werden kann. Ältere Menschen sollen stärker als bisher in den gesamten Forschungs- und Entwicklungsprozess digitaler Technologien eingebunden werden.

Innovative passive Sturzerkennung des Walabot Home, funktioniert ohne Drücken eines Knopfes

 Weitere Programme wurden auf den Weg gebracht, um neuartige Lösungen im Pflegalltag zu prüfen. In der Initiative „Pflegeinnovation 2030“ werden robotische Systeme wie der Kommunikationsroboter Pepper in der Pflege auf ihre Tauglichkeit untersucht. Moderne, intelligente Notrufsysteme wie z.B. die Walabot Home Sturzerkennung erfordern kein aktives Handeln mehr, sie erkennen automatisch die Notsituation des/der Betroffenen und können dadurch Hilfe kontaktieren. Pflegewissenschaftler, PflegerInnen und pflegende Angehörige bewerten gemeinsam die Pflegequalität und den Grad der Unterstützung.

Fazit: Digitalisierung muss vorangetrieben werden

Die Kommission sieht gerade in der aktuellen Pandemie insofern einen wichtigen Weckruf: Die Digitalisierung muss in allen Bereichen des Lebens von älteren Menschen (zum Beispiel Unterstützung sozialer Partizipation, e-Health-Lösungen, Vermeidung von Einsamkeit) dringend voran getrieben werden!

PureSec ist am Puls der Zeit

Unter dem Label PureLife entwickeln und vertreiben wir neueste digitale Assistenzsysteme für ein altersgerechtes Leben. Als Partner weltweit führenden Herstellern wie Vayyar und Navigil sorgen wir für die Anpassung der Produkte an deutsche Anforderungen und die Sicherstellung Europäischer Datenschutzrechte. Sprechen Sie uns an. Wir stehen Ihnen gern Rede und Antwort.

Ute Schmidt

Sicherheit durch Sturzerkennung zu Hause

Hatten Sie auch schon mal so einen Schwindel, bei dem Sie sich am nächstgelegenen Stuhl oder Möbelstück festhalten mussten? Es kam plötzlich und unerwartet. Zum Glück kam jemand dazu und hat mich aufgefangen.

Ein Sturz kann aus verschiedenen Gründen passieren. Da ist die sprichwörtliche Teppichkante oder ein kurzer unachtsamer Moment, der einen zum Fall bringt. Nicht immer ist jemand zur Stelle und hilfreich zur Seite.

Ist man allein zu Hause, so kann eine solche Situation schnell lebensbedrohlich werden. Um im Fall eines Sturzes schnell Hilfe zu bekommen, gibt es technische Helfer. Voraussetzung ist, man trägt sie am Handgelenk oder um den Hals. Hat man sie nicht „am Mann“ so sind sie im Notfall leider sinnlos.

Vayyar HOME“ von der Firma Vayyar ist ein technischer „Schutzengel“, der in Ihrem Heim aufpasst im Fall eines Falles. Sie brauchen keine Geräte mit sich herumtragen. Er muss nicht aufgeladen werden. Keine Kameras übertragen Bilder Ihrer Privatsphäre. Alles bleibt bei Ihnen. Im Fall eines Sturzes oder wenn Sie nicht mehr in der Lage sind einen Notruf abzusetzen, tut er dies für Sie.

Vayyar HOME“ erkennt einen schnellen, plötzlichen als auch einen langsamen Sturz. Das Hinuntergleiten zum Fußboden und nicht mehr aufstehen, wird als Sturz bewertet. Selbst wenn Sie hinter größere Hindernisse fallen, wird ein Sturz erkannt. Durch die Erkennung von Haustieren, Saugrobotern und das Schuhe binden, werden Fehlalarme reduziert.

Bevor er jedoch den Sturz Ihrer Vertrauensperson per Anruf meldet, fragt er nach, ob alles in Ordnung ist. Sie können auf diese Weise jederzeit den Alarm wieder löschen. Falls dies nicht möglich ist, kann sie die informierte Vertrauensperson über eine Gegensprechanlage kontaktieren.

An der Wand angebracht ist „Vayyar HOME“ aufgrund seiner vorkonfigurierten Einstellung fast sofort einsatzbereit. Die Installation ist einfach und schnell erledigt. Er ist CE-zertifiziert und in Deutschland zugelassen.

Die Firma Vayyar zählt seit Anfang Mai 2020 zu den Partnern von PureLife – eine Marke der PureSec GmbH. Damit sind wir vom Hersteller autorisiert Beratung, Installation und Service für „Vayyar HOME“ anzubieten und durchzuführen. Weitere Informationen zu dem Produkt erhalten Sie auf unserer Produktseite.

Gern beraten wir Sie. Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns und bleiben Sie gesund.

Ute Schmidt